Kettensätze für Triumph Tiger 885i (T709)

Eingetragen unter: Mopped Ein Kommentar schreiben

Ein unangenehmes, geschwindigkeitsabhängiges Schleifgeräusch während der Fahrt mit dem Tiger war das erste Symptom für eine Tigerkrankheit. Zunächst schien die Kettenspannung in Ordnung. Bei genauerem Hinsehen jedoch fiel auf, dass die Kette ungleichmäßig gelängt war. Auf dem Hauptständer stehend mit freiem Hinterrad war die Kette in Position a gespannt, in Position b hingegen viel zu locker. Mit laufendem Motor und im zweiten Gang konnte ließ sich die Herkunft des Schleifens eindeutig identifizieren. Die Kette schlug in Position b ständig gegen die Schwinge. Selbst der Kettenschleifer konnte das nicht verhindern. Diagnose also: Kette kaputt, eine neue muss her.

Eine Kette wechselt man aber nicht ohne die Ritzel mit auszutauschen. Ein neuer Kettenksatz musste her. Angesichts der Auswahl und vielen zunächst verwirrenden Fachbegriffen hier das kleine 1×1 der Kettensätze für Motorräder:

  • Teilung: Die Teilung der Kette findet sich oft in der Markenbezeichnung der Kette wieder (z.B. 530 SROZ). Die dreistellige Zahl 530 verschlüsselt die Teilung der Kette (japanische Kurzgrößenbezeichnung). In Europa sind sonst drei Kenngrößen weit verbreitet: Nietbolzenabstand, innere Weite (also der Abstand zwischen den innerem Enden der Kettenglieder was gleichzusetzen mit der Breite der Rollen ist) und Durchmesser der Rolle. Eine Kette mit 530 Teilung hat eine Nietbolzenabstand von 5/8″, eine innere Weite von 3/8″ und einen Rollendurchmesser von 10,16 mm. Weitere Informationen zur Teilung einer Kette in der Technischen Beschreibung vom Kettenhersteller ENUMA(R) oder bei wikipedia.
  • Anzahl der Kettenglieder: Die Anzahl der Kettenglieder bestimmt die Länge der Kette. Die T709 hat im Original 116 Kettenglieder mit einer 530 Teilung der Kette. Die T709en kommt im Standard mit 114 Kettengliedern, hat aber auch weniger Ritzel Hinterrad (siehe unten).
  • Kettenschloss: Das Kettenschloss verschließt die Kette sicher. Oft werden bei Motorrädern Endlosketten eingebaut. Diese sind ab werk mit der richtigen Anzahl von Kettengliedern fest vernietet. Für den Einbau wäre bei der Triumph der Ausbau der hinteren Schwinge unabdingbar. Einige Hersteller bieten auch offene Ketten an, die mit einem Niet-, Clip. oder Schraubschloss verschlossen werden. Hier scheiden sich die Geister, welches Schloss das beste ist. Einige erzählen Horrorszenarien von verlorenen Ketten bei Tempo 180, bei denen das Clipschloss aufgegangen sei. Andere wiederum behaupten das Clip Schloss sei sogar im Renneinsatz weit verbreitet. Wichtig ist jedenfalls die Montage des Clips, bei dem das geschlossenen Ende des Clips unbedingt in Fahrtrichtung zeigen muss. Unfehlbar ist wohl das Nietschloss. Allerdings benötigt man das entsprechende Werkzeug (ca. 100,- EUR). ENUMA(R) hat bereits in den 80iger Jahren ein Patent auf das Schraubschloss angemeldet. Eine ausführliche Beschreibung der Kettenschlossarten von ENUMA(R).
  • Übersetzung: Die Übersetzung errechnet sich aus dem Verhältnis zwischen der Anzahl der Zähne des hinteren Ritzel (Achse) und des vorderen Ritzel (Motorritzel). Die T709 fährt im Original eine Übersetzung von 48/18 = 2,66. Eine Verkleinerung der vorderen Ritzel bewirkt mehr Durchzug, aber eine niedrigere Endgeschwindigkeit und umgekehrt. Einige Tiegerfahrer schwören auf das 17er Ritzel, das den Durchzug etwas verbessert. Aber das ist wie immer eine Geschmacksfrage.
  • Ring Form: Die Ring Form beschreibt die Form der Gummiringe zwischen den Laschen der Kette, welche die Schmierung der Kette sicherstellen. Die Bezeichnung gibt den Querschnitt des Rings wieder (O-Ring – 2 Dichtpunkte, X-Ring – 4 Dichtpunkte, W-Ring – 5 Dichtpunkte.

Passende Kettensätze für den Tiger bietet der Einzelhandel an. Größere Zulieferer verkaufen nicht direkt an den Endkunden. Hier einige Links:

Ein Kommentar hinterlassen